Es war ein Tag wie immer, zur Zeit des üblichen Gebetes, gegen 15 Uhr am Nachmittag waren Petrus und Johannes auf dem Weg in den Tempel (Apostelgeschichte 3). Am Eingang des Tempels saß ein Mann, der von Geburt an gelähmt und bereits über 40 Jahre alt war und der dort täglich um Almosen bat. Vielleicht hatten die beiden Männer den Gelähmten schon vorher einmal gesehen, diesmal jedoch bleiben sie stehen, weil der Mann sie direkt anspricht. Sie sehen den Bettler an und Petrus fordert ihn auf: »Sieh uns an!« Erwartungsvoll schaut der Mann die beiden an.
Petrus erklärte ihm: »Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und geh umher!« (Apostelgeschichte 3,6)
Was mag wohl in Petrus vorgegangen sein, als er diese Worte an den gelähmten Mann richtete? Hat er daran gedacht, wie Jesus den Kranken am Teich Betesda heilte oder den Gelähmten in Kapernaum? Jesus hatte da einfach zu den Menschen gesprochen, sie aufgefordert zu gehen. Und sie konnten gehen! Vielleicht hat Petrus überlegt: Und was, wenn nichts passiert, wenn der Mann krank bleibt?
Schließlich ergreift Petrus seine rechte Hand und zieht ihn hoch. ‚Richtet ihn auf‘, steht im Bibeltext. Und dann geschieht das Wunder, vielleicht wirklich erst dann und nicht schon vorher bei den Worten? Es heißt im Bericht weiter: »da wurden sogleich seine Füße und seine Knöchel fest, und er sprang auf und konnte stehen, lief umher und trat mit ihnen in den Tempel, ging umher und sprang und lobte Gott.«
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Die Menschen drum herum waren fassungslos, wie auch schon in den Berichten der Krankenheilungen durch Jesus. Viele lobten Gott aus vollem Herzen, andere waren aufgebracht, weil Petrus dann einen kleinen Geschichtsexkurs gehalten und den Zuhörern ins Gesicht sagte, dass sie es waren, die Jesus getötet hatten – aus Unwissenheit – und dass der Glaube an Jesus und nicht die Kraft von Petrus und Johannes den Gelähmten geheilt hätte. Petrus zeigt die Zusammenhänge auf, die bereits in den alten Schriften, in der Tora, standen.
Ganz offensichtlich war Gott mit Petrus und Johannes, hat ihre Bitte erhört, hat den kranken Mann geheilt. Vor aller Augen war sichtbar, dass ein Wunder geschehen ist. Und nun sollte man eigentlich meinen, dass die beiden Apostel eine besonders gesegnete Zeit in der Gemeinde erleben würden? Das Gegenteil ist der Fall. Die Priester, der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer, eine einflussreiche jüdische Gruppe, sorgten dafür, dass Petrus und Johannes im Gefängnis landeten. Die Menschen aber, zu denen die Apostel gesprochen hatten, wurden gläubig. Die Bibel berichtet, dass es dann ungefähr 5.000 Menschen gab, die glaubten, dass Jesus der erwartete Messias war.
Am anderen Morgen mussten sich Petrus und Johannes vor den Obersten und Ältesten und den Schriftgelehrten erklären. Die Frage war: »Durch welche Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan?« Und wieder ist es Petrus, der – erfüllt mit dem Heiligen Geist – ganz entschieden erklärt, »dass durch den Namen Jesu Christi, des Nazareners, den ihr gekreuzigt habt, den Gott auferweckt hat aus den Toten, dass dieser durch Ihn gesund vor euch steht.« Und Petrus fährt fort:
12 Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen! Apostelgeschichte 4,12
Beide Männer, Petrus und Johannes, waren einfache Leute, Fischer, aber erfüllt mit Gottes Geist erklärten sie voll Mut und Zuversicht dem Hohepriester Hannas und den umstehenden gelehrten Männern, wie sich die Dinge zugetragen hatten. Am Ende der Anhörung wurden Petrus und Johannes freigelassen, nicht ohne verwarnt zu werden, künftig nicht mehr von Jesus zu erzählen. Die Antwort der beiden Männer folgt prompt:
19 Entscheidet ihr selbst, ob es vor Gott recht ist, euch mehr zu gehorchen als Gott! 20 Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben! Apostelgeschichte 4,19-20